Fahrt von Riga in den Gauja Nationalpark

Endlich sind die Temperaturen auf angenehme 22° gesunken. Gerade richtig für die Fahrt von Riga weiter in nordöstlicher Richtung in den Gauja Nationalpark.

arte Fahrt von Riga in den Gauja Nationalpark

Der Gauja Nationalpark ist der größte und älteste Nationalpark Lettlands. Benannt ist er nach dem Fluss Gauja, der sich durch den gesamten Nationalpark zieht. Der Nationalpark ist aber keine reine Wildnis, sondern in den drei kleinen Städten Sigulda, Cesis und Valmiera stark touristisch orientiert. Aber die kann ich ja umfahren … 😉

Kurz hinter Sigulda komme ich an der riesigen Trutzburg Turaida hoch über der Gauja vorbei. Die will ich mir schauen.

Burg Turaida

Bevor man die Burg erreicht kommt man beim Aufstieg auf den Hügel an einer kleinen alten Holzkirche vorbei, die zur Burg gehört. Sie besticht durch ihre Schlichtheit, sowohl von außen, als auch in ihrem Innenraum.

Die Burg thront hoch über dem Fluss Gauja auf einem Hügel. Sie war nicht nur ein strategischer Verteidigungpunkt, sondern spielte auch eine wichtige Rolle in der Welt der lettischen Sagen und Legenden.

Burg Turaida
Burg Turaida
Burg Turaida

Auf den dicken Wehrturm führt innen eine Wendeltreppe bis ganz hinauf. Der Aufstieg wird dann mit einem grandiosen Blick hinunter in den Burghof und über die Gauja belohnt.

Auf der weiteren Fahrt komme ich kurz danach noch an einem kleinen Freilichtmuseum vorbei. Es zeigt in einem alten lettischen Hof mit seinen Nebengebäuden, wie das typische Leben früher in Lettland aussah. Für so etwas bin ich immer zu haben und schwenke sofort auf den Parkplatz ein.

Der Bauernhof stammt aus dem 18. Jahrhundert. Hinter dem Haus befindet sich noch der alte Brunnen.

alter lettischer Bauernhof

Außerdem gehört ein kleines Bade-/Sauna-Häuschen dazu. Die Sauna im Inneren sah schon damals so aus, wie heute auch noch. Dekoriert sind dort auch all die Bündel aus Birkenzweigen und teilweise aromatischen Kräutern, mit denen man sich während des Saunagangs selbst oder gegenseitig geschlagen hat, um die Durchblutung zu fördern. Kleine Verkaufsstände mit solchen Bündeln habe ich auf der Fahrt mehrfach gesehen. Auch heute gehört das in Lettland unbedingt zu einem Saunabesuch dazu. Leider war es in dem Saunahäuschen zu dunkel zum Fotografieren und mit Blitz zu arbeiten nicht erlaubt.

Saunahäuschen

Direkt neben dem Teich gab es noch den Fisch-Keller. Darin befanden sich einzelne Becken, die mit Wasser aus dem Teich gespeist wurden und in denen Fische lebend frisch gehalten werden konnten. Einen Kühlschrank gab es ja noch nicht.

Die Fahrt ging dann noch bis zum Raiskuma See. In Raiskums hatte ich mir den Apalkalns Campingplatz herausgesucht. Und ich bin begeistert. Er liegt (wie sollte es anders sein?) wieder mal direkt am See, ist superschön und weitläufig angelegt. Ich habe wie üblich die freie Platzwahl mit eigener Feuerstelle und Grill und eigenem Tisch mit Bänken.

Campingplatz Apalkalns

Restlos begeistert bin ich dann noch von den Facilities: super modern total gepflegt und sauber. Separater Pavillon mit Küche. Separate sanitäre Häuser mit WC, Duschen, großen Spülen, Waschmaschine und Trockner. Und es gibt sogar einen Fön. Ich kann endlich mal wieder Haare waschen!

Abgerundet wird das ganze mit einem Verleih von Kanus und Fahrrädern. In die Rezeption ist auch noch ein kleiner Shop integriert, in dem man die notwendigsten Dinge kaufen kann. Wie z.B. eine Flasche des örtlichen Biers. Die Größe der Flasche (1 Liter) zeigt, wie gerne die Letten Bier trinken. Ich fühle mich zuhause … eine der Flaschen mit dem dunklen Bier gehört sofort mir.

Lettisches Bier