Ankunft in Helsinki

Inzwischen hat mich die Fähre von Tallinn nach Helsinki gebracht. Meinen Plan, von hier aus einen 3-Tage-Trip nach St. Petersburg zu unternehmen, habe ich nun endgültig aufgegeben. In Tallinn habe ich erlebt, welche Menschenmassen die Kreuzfahrtschiffe in die Stadt bringen. Und das wird jetzt zur Mittsommerwende in St. Petersburg noch deutlich mehr sein. Dafür hätte ich etwas früher hier sein müssen. Jetzt im Moment ist in St. Petersburg absolute Hochsaison. Und solche Menschenmassen wie in Tallinn brauche ich nicht nochmal.

Helsinki wollte ich mir eigentlich näher anschauen. Die Fähre kam mittags an, also genug Zeit. Aber nachdem ich fast eine Stunde durch Helsinki geirrt bin auf der Suche nach einem Parkplatz war ich wieder etwas genervt. Mein Navi hat total gesponnen und mich ständig z.B. in Sackgassen geschickt. Einmal stand ich mitten im Busbahnhof, und zwar entgegen der Fahrtrichtung. Erst haben alle Busse mich angeblinkt und gehupt. JAA, danke, als ob ich nicht selbst gemerkt hätte, dass ich hier falsch bin!!! Rückwärts raus ging aber auch nicht mehr, deshalb hab ich mich stur gestellt: ICH WILL HIER DURCH!

Und dann waren sie plötzlich ganz freundlich und haben mir per Handzeichen klar gemacht, wie ich wieder hier raus kommen und mit ihren dicken Bussen sogar Platz gemacht, damit ich (immer noch entgegen der Fahrtrichtung) zwischen ihnen durch fahren konnte. Na also, geht doch. Danke!!

An der nächsten Kreuzung schickt mein Navi mich geradeaus. Dicke Betonboller sperren allerdings diese Fahrtrichtung als Fußgängerzone ab. Ich biege rechts ab, Kommentar meines Navis: „Sie sind von der Route abgewichen“. Nachdem ich diesen Satz gefühlte 100 mal vorgehalten bekomme, bin ich genervt von Susi. Ich will nur noch aus Helsinki raus. Auf der Suche nach Schildern, die mich in die richtige Richtung führen, habe ich dann auch noch eine rote Ampel übersehen. Auf einer mehrspurigen Straße stehe ich plötzlich mitten auf dem Zebrastreifen in einem Strom von Fußgängern, die für ihren Übergang grünes Licht hatten. Also musste ich wohl rot gehabt haben. Aber statt zu meckern oder mich zu beschimpfen lachen sie mich an. Ein Polizist, der mich sofort verhaftet, taucht auch nicht auf. Mal schauen, ob es irgendwo geblitzt hat und ein Strafzettel nach hause kommt.

Weiterfahrt südwestlich die Küste entlang

Und dann habe ich es irgendwann geschafft, die Autobahn in westlicher Richtung nach Turko zu finden und gebe Gas. Am Stadtrand sehe ich dann rechts von der Autobahn einen Baumarkt liegen. Noch dazu einen deutschen der Kette BAUHAUS. Leider bin ich an der Ausfahrt schon vorbei. Aber an der nächsten Ausfahrt drehe ich rum und fahre zurück. Ein Baumarkt ist jetzt genau das richtige, um mich von dem Adrenalinpegel wieder runter zu holen. Statt Besichtigung von Helsinki, gibt’s die Besichtigung eines finnischen Baumarkts. Meine Ausrede: Ich brauche ja noch eine neue 12V-Steckdose, da ich in Tallinn ja eine geschrottet hatte. Leider gab es in diesem Baumarkt keine Abteilung für Auto-Zubehör und deshalb auch keine passende Steckdose. Aber nach dem Baumarkt geht’s mir besser.

Von Helsinki aus folge ich der Küste in südwestlicher Richtung. In Tammisaari mache ich halt. Hier liegt ein schöner Campingplatz direkt an einem See. Dort angekommen kann ich mir auch gleich noch die Sauna für 19:00 h reservieren. Die Saunahütte liegt direkt am Strand. Einfach toll, zwischen den Saunagängen in den See springen zu können.

Heute habe ich dann endlich mal die Golfschläger ausgepackt. Circa 5 Minuten entfernt liegt der 18-Loch-Platz Eke Golf. Ein traumhaft schöner Platz. Sehr hügelig, aber gerade deshalb hat man von vielen Stellen des Platzes aus einen tollen Blick über die wunderschöne Anlage mit den vielen Seen.

Clubhaus Eke-Golf
Eke-Golf
Eke-Golf
Eke-Golf
Clubhaus Eke-Golf

Dank der Golfhäftet-Karte bezahle ich gerade mal 15,- € für die Runde. Das finnische Ehepaar mit denen ich gespielt habe, sprachen beide sehr gut Englisch und waren total symphatisch, so dass es eine tolle Runde wurde. Und hinterher gab’s noch ein großes Bier für jeden.

Für morgen habe ich gleich nochmal Golf gebucht im Ruukkigolf. Der Platz liegt auch nur eine halbe Stunde entfernt.

Insgesamt werde ich es jetzt in Finnland etwas ruhiger angehen lassen. Im Baltikum war so viel auf engem Raum anzuschauen und zu unternehmen. Hier in Finnland sind die Strecken doch sehr viel weiter und ich werde sicherlich öfter mal gleich mehrere Tage an einem Platz bleiben.