Kaunas
Gestern bin ich vom Nationalpark Zemaitija weiter gefahren zunächst bis nach Kaunas. In einem riesigen Einkaufszentrum wollte ich erstens noch Einkäufe erledigen und zweitens die Parkmöglichkeit nutzen, um die Altstadt zu besichtigen.
Das Einkaufszentrum steht in nichts unseren riesen Shopping Malls nach. Hier ist alles an Marken und Geschäften vertreten, was Rang und Namen hat. Und überall eine Auswahl, die einen schier erschlägt.
Nachdem die Einkäufe erledigt waren, bin ich zu Fuß los. Nach einer Stunde war ich bereits platt, auf Asphalt rumlatschen ist gar nicht mein Ding. Außerdem hatte es fast 30 Grad und ich habe nichts zu Gesicht bekommen, was den Trip oder ein Foto gelohnt hätte.
In einem winzigen Friseurladen habe ich mir dann eine Wellness-Auszeit gegönnt mit Haare waschen und föhnen. Nach 2 Minuten waschen hat sie dann ca. eine Dreiviertelstunde geföhnt. Das kam dabei raus.
Meine Begeisterung sieht man mir (glaube ich) an.
Aber wenigstens frisch gewaschene Haare …
In einem netten italienischen Restaurant habe ich mir Penne Arrabiata gegönnt.
Nach schon wieder Räucherfisch war mir nicht zumute. Zur Penne gab’s noch ein großes Bier. Das litauische Bier ist übrigens sehr gut!! Danach waren die Lebensgeister wieder erwacht.
Und dann kam ich auf die Idee, keine tollen Häuser oder Sehenswürdigkeiten mehr zu fotografieren. Die sind eh in viel besserer Qualität in jedem Reiseführer zu finden. Ich wollte mal ein paar andere Bilder machen, wie sie kein Reiseführer zeigt. Und das hat richtig Spaß gemacht. Hier folgen sie einfach in loser Reihenfolge:
Vilnius
Von Kaunas bin ich dann spät nachmittags noch bis nach Vilnius weiter gefahren. Ich hatte für Vilnius am nächsten Tag einen einheimischen Guide für 10:00 gebucht.
Wir waren eine Gruppe von 8 Personen (4 Isländer, 3 Amis und ich). Unser Guide Ruta war eine junge Architektur-Studentin, die in Vilnius aufgewachsen ist, und uns ihre Lieblingsplätze zeigen wollte. Sie sprach ausgezeichnetes Englisch, redete aber wie ein Wasserfall, ohne Punkt und Komma und auch ohne Luft zu holen, so dass wir allesamt irgendwann mehr oder weniger abgeschaltet haben. Zudem war es tierisch heiß, so dass wir uns immer wieder ein Schattenplätzchen gesucht haben.
Die Ecken, die sie uns gezeigt hat, waren trotzdem hoch interessant. Sie hat darauf verzichtet, uns die insgesamt 40 (!!) riesigen Kathedralen und Kirchen zu zeigen. Statt dessen hat sie uns in die Altstadt gebracht und uns die ehemals jüdischen oder auch deutschen Viertel gezeigt und viele Stories zu jedem erzählt.
Auch in Vilnius habe ich eher die ungewöhnlichen Dinge fotografiert, statt der üblichen Touristen-Attraktionen.
Hier stehen wir vor einer Mauer, an der sich alle Künstler von Vilnius mit einem Objekt verewigen durften.
Eines der Objekte, bei dem (wie bei vielen dieser Objekte) nicht ganz deutlich wird, was der Künstler uns damit eigentlich sagen wollte …
Nach einem gemeinsamen Bier war die Tour mittags beendet und wir alle ziemlich erschlagen.
Ich bin dann noch weiter gefahren bis in den Aukštaitija Nationalpark, der in der westlichsten Ecke von Litauen liegt, ziemlich nah der Grenze zu Weißrussland. Hier habe ich für morgen eine Wandertour geplant. Nach so viel Großstadt brauche ich jetzt wieder etwas mehr Natur. Das ist eher mein Ding.