Über Wismar und Rostock nach Trelleborg

Wismar

Von Fehmarn aus habe ich auf dem Weg nach Rostock zur Fähre zunächst einen Zwischenstop in Wismar eingelegt. Das war wirklich eine gute Idee. Die Hansestadt gehört nicht umsonst zum UNESCO-Welterbe. Bei wunderschönem Wetter habe ich die Altstadt erkundet und hätte am liebsten jedes Haus fotografiert. Alles wunderschön restauriert, wenn auch manche Häuser so krumm und schief sind, dass man sich fragt, ob hier die Schwerkraft bald siegt.

Altes Stadttor in Wismar
Altes Stadttor vom Hafen zur Altstadt
Häuser am Marktplatz in Wismar
Häuser am Marktplatz
Historische Häuser in Wismar
Überall wunderschöne Fronten und davor das historische Kopfsteinpflaster.
Edeka-Großhandel in Wismar
In diesem Haus hatte eine inzwischen große Einkaufskette wohl ihren Ursprung.
Historische Häuser in Wismar
Die rechte Seitenwand sah in Realität noch schiefer aus, als auf dem Bild …
Historisches Haus in Wismar
… und auch beim Anblick von diesem Haus kommt der Gedanke auf: „Es war heute wohl ein Bier zu viel …“
Kanal mit Schweinsbrücke in Wismar

Aber auch romantische Kanäle durchziehen die Altstadt. Hier auf der Schweinsbrücke muss man unbedingt einem der vier Schweine den Bauch kraulen (die sind vom vielen Kraulen schon ganz blank poliert). Das soll Glück bringen. Mal abwarten ob’s hilft. Ich glaub auf jeden Fall mal ganz fest dran dann hilft’s auch!!

Alter Hafen in Wismar

Den historischen alten Hafen mit den niedrigen alten Fischerkaten fand ich ebenfalls wild romantisch. In zahlreiche kleinen Fischrestaurants bekommt man hier Fangfrisches aus dem Meer. Auch ich hab’s mir schmecken lassen.

Rostock

Da ich die Fähre erst für den nächsten Tag ab Rostock nach Trelleborg gebucht habe, suche ich mir auf dem Weg nach Rostock noch einen Campingplatz am Meer. In Zierow finde ich einen tollen Platz, der direkt am Meer liegt.

Campingplatz in Zierow

Ich habe Glück, es ist fast nichts los hier und ich bekomme sogar einen Platz „in der ersten Reihe“. Direkt dahinter liegt der Strand. Leider ist es sehr kalt und sehr windig geworden, so dass ich mir heute den Strandspaziergang spare.

Campingplatz in Zierow

Statt dessen genieße ich die letzten Sonnenstrahlen und genehmige mir dick eingepackt auf dem Platz in der ersten Reihe ein Rostocker Schwarzbier.

Fischer im Meer

Am nächsten Morgen war das schöne Wetter inzwischen in Regenwetter umgeschlagen. Beim Blick auf’s Meer konnte ich es jedoch kaum glauben. Erst dachte ich: „da sind aber viele Bojen heute“. Bei näherem Hinsehen, stellte sich heraus, dass es „menschliche Bojen“ waren, nämlich einheimische Fischer, die bis zur Hüfte im eiskalten Wasser standen zum Angeln. Brrrrr…

Rostock – Trelleborg

Die geplante Besichtigung von Rostock habe ich wegen Dauernieselregen gepaart mit heftigem Wind kurzfristig gestrichen. Ich bin direkt zum Fährhafen gefahren und habe mich auf einem Parkplatz dort in meinem WoMo eingemummelt. Ich musste eh ganz früh raus für den Check-in um 06:00 auf die Fähre.

Die Überfahrt nach Trelleborg in Schweden war ruhig und meine Befürchtungen wegen Seekrankheit waren ganz umsonst. Auf großen Dampfern wurde mir bisher oft schlecht, im Gegensatz zu kleinen Segelbooten, auf denen mir auch hoher Wellengang nichts ausmacht. Auf den großen Dampfern aber ist es früher wohl das Stampfen und Rotieren der Maschinen gewesen, das meinen Magen rebellieren ließ. Aber bei diesen modernen Schiffen merkt man nichts mehr. Man registriert keinerlei Bewegung und sieht nur beim Blick nach draußen, dass es bereits abgelegt hat.

Die Überfahrt war sehr kurzweilig. Ich hatte mir gleichen einen Platz an einem Fenstertisch gesucht und kurz darauf kam noch ein sehr sympathischer Herr in meinem Alter dazu. Er war ebenfalls alleine unterwegs nach Gotland/Schweden und wir haben 4 Stunden lang miteinander gequatscht über alle möglichen Themen, aber (natürlich) hauptsächlich übers Reisen.

Ankunft zur Mittagszeit in Trelleborg. Da die Anschlussfähre von Trelleborg nach Klaipeda/Litauen erst am nächsten Morgen um 05:00 ablegt (Check-in schon um 04:00!!!), muss ich schauen, wo ich noch die kurze Nacht verbringen kann. Gott-sei-dank hat der Fährhafen von Trelleborg keinen einzigen Parkplatz. Deshalb fahre ich aus der Stadt hinaus und finde dann draußen in der Pampa einen Parkplatz direkt am Strand. WOW.
Und wieder vermute ich bei den schwarzen Punkten einige Fischer draußen im Wasser, aber diesmal sind es Kormorane, die auf einen guten Fang spekulieren.

Strandplatz in Trelleborg

Ein sehr kurzer aber schöner Aufenthalt in Schweden. Aber ich komme ja wieder. Doch jetzt geht’s zunächst einmal morgen (gaaaaanz früh) ins Baltikum. Ankunft dort erst kurz vor Mitternacht.

Endlich auf Tour

Der Start meiner Nordeuropa-Tour war eigentlich für Ende März 2019 geplant. Leider hat er sich leider immer weiter verzögert, da der gesamte Ausbau des VW Caddy zum Wohnmobil viel länger gedauert hat, als erwartet. Immer wieder sind Probleme beim Ausbau aufgetaucht, die mich viel Nerven gekostet haben, aber gelöst werden mussten bevor es losgehen konnte. Speziell die Einrichtung eines eigenen WLANs im Wohnmobil und die gesamte IT-Planung auf 12V-Basis war zermürbend, aber auch lehrreich.

Aber dann war es Ende Mai 2019 endlich es soweit. Ich bin zu meiner großen Tour aufgebrochen und habe mir damit selbst das schönste Geburtstagsgeschenk gemacht.

Start zur großen Nordeuropatour

Mein ursprünglicher Routenplan war allerdings schon direkt nach dem Start hinfällig geworden.

Ich habe zunächst einmal die Insel Fehmarn angesteuert. Von dort geht es weiter Richtung Rostock. Ich habe mir für Freitag eine Fähre gebucht nach zunächst Trelleborg/Schweden und von dort weiter nach Klaipeda/Litauen. So spare ich mir die Fahrt durch Polen und um die Russische Enklave herum. Auf diese Weise kompensiere ich auch ein wenig die verspätete Abfahrt und kann direkt mit der Erkundung Litauens starten.

Fehmarn

Ich habe heute für meinen Tourstart und die Insel Fehmarn ein tolles Wetter erwischt. Hier ein paar Eindrücke von der Insel nach einer ersten ausgiebigen Wanderung am Strand entlang.

Start der Tour auf der Insel Fehmarn

Der erste Eindruck, wie nicht anders zu erwarten, ziemlich plattes Land. Viel Grün und sofern ein Horizont in Sicht ist, prägen ihn unzählige Windkrafträder …

Riesen Rindviech

… und dazwischen auch einige Furcht einflößende Rindviecher.

Steiniger Strand auf Fehmarn

Der Strand ist sehr steinig …

Deich auf Fehmarn

… aber teilweise auch direkt hinter dem Deich bewaldet und schön grün.

Windgebeugter Baum

Die gesamte Natur und speziell die Bäume sind allesamt vom Wind gezeichnet, zerzaust und schief.

Im Schilfgürtel direkt hinter dem Deich lassen sich hingegen wildromantische Ecken entdecken.

Romantische Ecke auf Fehmarn
Landschaft im Schilfgürtel auf Fehmarn

Erster Campingplatz

Nach der Strandwanderung habe ich den Campingplatz in Wallau aufgesucht, der wunderschön direkt am Strand liegt. Jetzt beginnt das Camperleben. Mal schauen, wie sich mein Wohnmobil-Ausbau bewährt und welche Fehler sich noch offenbaren.

Kaffee + Büro im Wohnmobil

Als erstes habe ich mir einen großen Becher voll Kaffee gekocht und mein „Büro“ installiert.

Erster Test bestanden: alles funktioniert. Yippieee!!!!

Ablage in der Küche anders nutzbar

Die ausgeklappte Herdabdeckung war ja eigentlich als zusätzliche Arbeitsfläche gedacht. Aber sie lässt sich auch hervorragend anders nutzen.

Zum Abschluss des Tages bin ich nochmal ganz dick eingemummelt an den Strand, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Ein eiskalter Wind hat die Sache sehr ungemütlich werden lassen, aber das Frieren hat sich gelohnt. Was für eine tolle Stimmung!!!

Sonnenuntergang auf Fehmarn
Sonnenuntergang auf Fehmarn
Sonnenuntergang auf Fehmarn

Der Reiseplan für Nord-Europa

In 2019 habe ich mir einen VW Caddy Maxi zu einem kleinen Wohnmobil ausgebaut. Im Sommer 2019 habe ich mich damit dann auf eine große Tour durch Nord-Europa begeben. Die geplante Route sah wie folgt aus:

Wohnmobiltour entlang der Ostseeküste und das Baltikum

Zunächst führt die Route entlang der Ostsee-Küste durchs gesamte Baltikum bis nach Tallinn.
Schiffreise von Helsinki nach St. Petersburg - visumfrei bei max. 3 Tagen Aufenthalt in St. Petersburg

Mit dem Schiff von Helsinki aus plane ich dann ohne Auto für 3 Tage (visumfrei!) einen Städtetrip nach St. Petersburg und wieder zurück.
Wohnmobiltour durch Finnland, Norwegen, Schweden und Dänemark
Von Helsinki aus geht es dann durch ganz Finnland nordwärts bis ganz hinauf zum Nordkap. Danach folgt die Route der Norwegischen Küste durch die Fjorde südwärts, quer durch Südnorwegen durch die wunderschönen Naturparks und nach einem großen Bogen durch Schweden geht es dann über Dänemark wieder nachhause.

Schon kurz nach dem Start, war die ursprüngliche Planung jedoch hinfällig und wurde kurzfristig je nach Zeit und Wetterverhältnissen angepasst. Die gesamte Route, die ich letztendlich gefahren bin, sah dann so aus:

gesamte Route der Nord-Europa-Tour