Heute will ich weiter nach Norden fahren bis zum Inari-See. Der Inari-See ist der Inbegriff Lapplands und der größte See Finnlands. Er ist noch größer als die Saima-Seenplatte, auf der ich die Schiffstour von Savonlinna aus unternommen hatte.
In Inari habe ich mir online für Montag eine Rafting-Tour gebucht, die über den ganzen Tag gehen soll, zwischendrin mit Besichtigung einer Goldgräbersiedlung. Laut Meteoblue soll sich bis dahin die Sonne wieder durchsetzen. Im Moment schüttet es jedoch wie aus Kübeln. Die Scheibenwischer laufen auf höchster Stufe und schaffen es trotzdem nicht, die Wassermassen zu beseitigen.
Ich fahre zunächst einmal nur bis Sodankylä. Hier will ich noch Lebensmittel einkaufen und mir Gummistiefel besorgen. Als ich heute Morgen aus dem Auto gestiegen bin, stand ich direkt im Wasser und Schlamm und hatte gleich nasse Füße.
Auf der Fahrt wieder jede Menge Rentiere am Straßenrand, die der Regen nicht zu stören scheint.
Bis ich in Sodankylä alles eingekauft habe ist es bereits mittags. Aber bis Inari habe ich nur ca. 2 Stunden Fahrt, also kein Problem. Unterwegs kommt dann allerdings eine Email von dem Tourguide rein, dass die Raftingtour für morgen abgesagt werden muss, da ich die einzige Teilnehmerin bin, und Minimum 4 Personen sind. Na prima, vielen Dank auch!
Ich beschließe trotzdem bis Inari zu fahren und dort dann in der Touristen-Information zu schauen, was sonst noch angeboten wird oder man hier unternehmen kann
Aber es regnet die gesamt Strecke in Strömen.
Die Temperatur fällt immer weiter. Irgendwann sind wir bei 7,5°C angelangt. Wenn es noch weiter runter geht, kann ich dann vielleicht eine Schneeschuhtour buchen. Bei dem Versuch, die Temperaturanzeige auf dem Tacho zu fotografieren, wird deutlich, wie die Straßen hier aussehen.
In Inari angekommen hat sich an dem strömenden Regen nichts verändert. Die Tundra rechts und links der Straße steht inzwischen komplett unter Wasser, der Boden kann so viel Wasser anscheinend gar nicht mehr aufnehmen.
Ich schaue mir auf dem Laptop mal genau an, wie der Regenverlauf aussieht. Dabei wird deutlich, dass ich hier genau mitten im einem dicken Regengebiet stecke. Circa 200 km nördlich in Richtung Küste ist kein Regen mehr. Deshalb beschließe ich aus diesem Regengebiet zu flüchten. Ich will solange Richtung Nordkap fahren, bis es aufhört zu regnen.
Nachdem ich die Grenze zu Norwegen hinter mir habe, hört es tatsächlich auf zu regnen. Die Wolken hängen aber immer noch ganz tief und die Temperatur fällt weiter. Letztendlich fahre ich bis zum Nordkap durch, dass ich um kurz nach 22:00 erreiche.