Für heute steht die Stadtbesichtigung von Stockholm an. Ich habe mir für den Nachmittag eine Bootstour durch die Schären gebucht. Eigentlich hatte ich eine ganztägige Kayak-Paddeltour durch die Schären gebucht. Aber ich habe gestern Abend die Absage der Tour erhalten, da ich wieder einmal der einzige Teilnehmer war und die Mindestanzahl bei zwei zahlenden Teilnehmern liegt. Die Saison ist hier bereits seit Mitte August vorüber und alle Touristen schon wieder zuhause.
Als ich nach Stockholm reinfahre besteht mein vorrangiges Problem darin, einen Parkplatz zu finden. Er sollte nach Möglichkeit auch nicht allzu weit vom Hafen entfernt liegen, damit ich für die Bootstour später nicht die ganze Stadt durchqueren muss. Die Parkplatzsuche wird allerdings zum Abenteuer. Nach circa einer Stunde Irrfahrt durch die City finde ich endlich ein Parkhaus, das noch freie Plätze hat.
Ich mache mich dann zu Fuß auf, um die Stadt zu erkunden. Ein hektisches Gewirr von viel zu vielen Autos, Fahrradfahrern und vor allem dieser neumodischen elektrischen Roller. Von allen Seiten wird man ständig angerempelt oder fast überfahren. Diese Roller sind allgegenwärtig. Sie stehen oder liegen überall verstreut herum und können jederzeit gebucht und wieder stehen gelassen werden. Das hat zur Folge, dass die gesamte City mit diesem Rollern zugemüllt ist.
Ich versuche, so schnell wie möglich von der City weg Richtung Hafen zu kommen. An einem wunderschönen Platz mit Springbrunnen genehmige ich mir erst mal ein Eis.
Das Wetter heute Morgen ist wieder ganz sonnig. Aber leider ist für später wieder Regen angesagt.
Der Hafen ist richtig schön. Vor allem das Königsschloss beherrscht hier direkt am Wasser gelegen die Szenerie. Rund um das Schloss ist auch ständig etwas los. Wachablösung, berittene Polizistinnen, oder auch eine Marschkapelle, die ich aber leider nur aus der Ferne mitbekomme.
Die Möven haben keinen Respekt vor Königen.
Im Hafen liegen neben den ganzen Ausflugsdampfern und modernen Schiffen auch einige tolle große Segelschiffe, die wunderschön aussehen. Mit so einem würde ich gerne mal in See stechen.
Das Ausflugsboot, das ich gebucht habe, ist die Östana. Es ist ein historisches Dampfschiff von 1906. Die Fahrt durch die Schären vor Stockholms Küste dauert ganze 2,5 Stunden.
Wir passieren eine riesige Anzahl kleiner und größerer Inseln, teilweise mit nur einem Haus, teilweise mit ganzen Siedlungen. Alles jedoch Grundstücke mit einem Wert von mehreren Millionen. Zum großen Teil sind es lediglich Sommerhäuser reicher Stockholmer. Manche Siedlungen sind jedoch auch ganzjährig bewohnt.
Leider stimmt die Wettervorhersage und unterwegs fängt es wieder kräftig an zu regnen.
Bei der Rückkehr zum Parkhaus bekomme ich einen Schock. Die Parkgebühren betragen 75 € !!!
Zum Übernachten will ich auf einen Campingplatz, der direkt in der Nähe der Altstadt liegt. Mein Navi ist völlig überfordert und bringt mich an den Rand des Wahnsinns. Ständig soll ich irgendwo abbiegen, wo gar keine Straße oder eine Einbahnstraße ist. Baustellen in der ganzen Stadt machen die vorgesehenen Routen ebenfalls unmöglich. Ich bekomme also ständig die Ansage: „Sie sind von der Route abgewichen.“ Nachdem ich die Stadt circa 5 Mal umkreist habe, gebe ich auf. Ich fahre wieder aus der Stadt hinaus, zurück zu dem Waldparkplatz von letzter Nacht.