Zwei Nationalparks, zwei Wanderungen

Tiveden Nationalpark

Ich verlasse meinen tollen Übernachtungsplatz am See und fahre bis in den Tiveden Nationalpark hinein. Das Wetter ist zwar windig, aber immer noch schön. Daher kann ich die hier geplante Wanderung in Angriff nehmen.

Die Auswahl an Wanderwegen in dem Nationalpark ist enorm. Ich suche mir einen circa 3-stündigen Rundweg heraus. Der Tiveden Nationalpark zeichnet sich durch wilde, ursprüngliche Natur aus. Und auch der Wanderweg geht wirklich mitten durch wildes Gelände. Oft gar nicht mehr als Weg zu erkennen, aber gut ausgeschildert.

Die Wanderung führt an vielen kleinen See vorbei und führt in einem Bogen bis zu einem riesigen See.

Hier genehmige ich mir eine Vesperpause, bevor es auf einer anderen Strecke wieder zurück geht.

Strömstadt

Ich bin heute Morgen ganz früh aufgebrochen und es ist jetzt erst kurz nach Mittag. Deshalb fahre ich noch weiter Richtung Westküste. Da das Wetter so toll ist, wird die Fahrt zum Genuss und ich fahre letztendlich die ganze Strecke bis zur Küste nach Strömstad durch.

Hier habe ich mir einen Golfplatz rausgesucht, der direkt an der Grenze zu Norwegen liegt. Der Wetterbericht sagt für morgen gutes Wetter voraus, also perfekt für eine Runde Golf.

Ich fahre direkt zum Golfplatz und übernachte auf dessen Parkplatz. Die ganze Nacht geht jedoch ein solch heftiger Regen nieder, dass der Platz am nächsten Morgen unter Wasser steht. Die Sonne kommt zwar raus, wie vorhergesagt, aber es bläst ein ziemlicher Sturm. Deshalb wird das Golfen gestrichen. Sturm und ein unter Wasser stehender Platz sind nicht die Bedingungen, die ich mir für eine Runde Golf wünsche.

Ich ändere mein Tagesprogramm also kurzfristig und fahre nach Strömsund rein zum Hafen. Hier will ich eine Fähre buchen, die mich in den Kosterhavets Nationalpark bringt. Dieser Nationalpark war der erste maritime Nationalpark. Er besteht aus einem Archipel von Inseln mit den beiden Hauptinseln Nord Koster und Syd Koster. Da die Inseln autofrei sind, brauche ich erst mal einen Parkplatz. Und finde tatsächlich einen kostenlosen (er kostet nur in der Sommer-Saison) nicht weit vom Hafen entfernt.

Kosterhavets Nationalpark

Die nächste Fähre geht in einer halben Stunde, das passt prima! Das Wetter zeigt inzwischen strahlend blauen Himmel, aber immer noch Sturm. Egal, die Überfahrt dauert zwar 45 Minuten, aber so schlimm wird der Seegang schon nicht werden.

Wir sind jedoch noch keine 10 Minuten auf See unterwegs, als die ersten Passagiere bereits mit grünem Gesicht über der Reling hängen. Über Lautsprecher kommt prompt die gnadenlose Durchsage vom Kapitän: Er entschuldigt sich für den Seegang, es hätte heute ca. 70 kmh Windgeschwindigkeit. Wer empfindlich sei, sollte diese Tour besser im Sommer machen, jetzt im Herbst wären solche Winde normal. Und die drei Passagiere, die dort an der rechten Schiffseite über der Reling hängen, möchten bitte sofort ans Heck des Schiffes gehen. Denn wenn sie spucken müssten, wäre das besser mit dem Wind, als es gegen den Wind zu versuchen. Andernfalls müssten sie nach der Fahrt länger auf dem Schiff bleiben, um das Deck wieder zu putzen.

Es hat gewirkt, das Schiff blieb sauber.

Ich steige im Hafen der Südinsel an deren südlicher Spitze aus. Auf diesen Inseln gibt es verschiedene Wanderwege. Ich laufe einen, der die ganze Südinsel umrundet immer an der Küste lang. Es ist zwar schönster Sonnenschein, aber kalt ist es durch den Wind trotzdem. Ich bin froh, dass ich zwei dicke Pullis anhabe.

Es gibt wunderschöne Buchten zum Teil sogar mit Sandstränden. Aber nach Baden ist mir nicht zumute.

Zur Mittagspause ist es endlich etwas wärmer geworden, sodass ich zumindest einen Pulli ausziehen kann.

In den winzigen Fischerdörfern liegen überall schon die Käfige für den Hummerfang bereit. Hier vor der Küste ist das Hauptfanggebiet für Hummer und die Saison geht in circa 2 Wochen los. Schade, dass ich etwas zu früh dran bin.

Teilweise steht der Weg total unter Wasser durch den heftigen Regen letzter Nacht. Das bisher norwegische Motto „You will get wet feet anyway“ muss ich wohl in ein generell skandinavisches Motto umtaufen.

Danach geht es weiter bis an die Nordspitze der Südinsel. Hier legt die Fähre in einem kleinen Hafen ebenfalls an und ich kann von hier aus nach Strömstad zurückfahren.

Ein letzter Blick vom Schiff aus zurück auf die Insel.

Vitlyckemuseet

Ich fahre danach noch eine kurze Strecke von Strömstad die Küsten entlang Richtung Süden. Hier liegt ein Museum mit einem riesigen Granitfelsen, in dem Felsritzungen aus der Bronzezeit gefunden wurden.

Die Felsritzungen sind heute mit Farbe ausgemalt, damit man sie besser erkennen kann. Ob sie damals ebenfalls farbig gestaltet waren, weiß man nicht. Sie zeigen viele Kampf- und Jagdszenen, sowie Boote und Schlitten. Was vor allem auffällt, sind die großen Phallus-Symbole, die offenbar Fruchtbarkeit darstellen sollen.

Da es inzwischen recht spät geworden ist, bleibe ich direkt auf dem Parkplatz des Museums zum Übernachten stehen. Rundherum nur Wiesen und Felder, herrlich ruhig.

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