Lofoten Links Golf

Das Wetter sieht heute endlich mal wieder etwas freundlicher aus. Es ist zwar immer noch kühl, aber nicht mehr ganz so stürmisch wie die letzten Tage. Ich mache mich auf zum Golfplatz in Gimsøy, dem Lofoten Links.

Sie akzeptieren sogar die Golfhäftet-Karte, obwohl sie dort gar nicht gelistet sind. Ich zahle also nur 50% des Greenfees von 950 NOK. Da es jedoch ein echt wilder Links Course ist, verschwinden insgesamt 5 meiner neuen Titleist AVX Bälle im Heidekraut, Moor oder Moos. Wenn ich die 25 € hinzurechne, wird’s doch wieder eine teure Runde. 🙁

Aber grandios! Das ist der erste echte Links Course, den ich spiele und wird ein Abenteuer. Eine wilde Landschaft um die Bahnen herum mit Felsen, Meer, Strand, Heidekraut und viel Moor.

Eigentlich war ich in einem Flight mit zwei Norwegern eingetragen. Aber die beiden tauchen nicht auf, so dass ich alleine auf die Runde muss. Schade.

Gleich das erste Loch ist spektakulär, ein Dogleg nach links um eine Meeresausbuchtung mit Felsstrand herum. Ganz schmales Fairway. Wenn du hier den Ball nicht exakt platzierst, ist gleich mal der erste Abschlag weg. Habe Glück, der Abschlag gelingt.

Aber noch spektakulärer geht’s bei Loch 2 weiter. Ein Par 3 mit 130 m vom Damenabschlag, das zu Recht das „Signature hole“ des Platzes ist. Man spielt auf Meer hinaus auf eine Halbinsel. Zu beiden Seiten der weiße Strand zwischen Abschlag und Grün und rund ums Grün Felsen. Du MUSST das Grün treffen, keinerlei Spielraum, alles andere ist im Meer.

Habe Par gespielt!!! Yippie.

Aber dann gehen die Ballverluste los. Rechts und links der Fairways so wildes Gelände, dass man keinen Ball wiederfindet. Oft auch Moor, dass man eh nicht betreten kann, ohne zu versinken.

Und immer wieder gehen die Schläge Richtung Meer mit grandiosen Ausblicken aufs Meer und die Berge drumherum.

Die Heide und Moorlandschaft zwischen den Fairways ist durchsäht mit eine Vielzahl von Blumen. Das Wollgras, das hier oben in der Tundra überall zu finden ist, aber auch Orchideen wachsen hier. Das Knabenkraut habe ich bereits der Strecke entlang der Straßen schon in Unmengen gesehen. Es wächst hier fast wie Unkraut. Bei uns würde man um jedes einzelne einen Zaun stellen und ein Schild dazu.

Sogar die typisch nordischen Multebeeren finde ich. Da ich jedoch gerade wieder mit Ballsuchen beschäftigt bin (den ich nicht wiederfinde), vergesse ich, sie zu fotografieren.

Im Greenfee enthalten war sogar noch ein Birdie-Book. In diesem zählen Sie jede Menge Superlative auf, deren sie sich rühmen. Finde ich zwar sehr dick aufgetragen, aber ich muss gestehen, dass sie allesamt zutreffend sind.

Mit dem Loch 12, als härtestem Par 3 haben sie auch Recht. 160 m vom Damen-Tee, ganz kleines Grün umgeben von Felsen, wie Loch 2. Ballverlust! 🙁

Insgesamt war der Platz Lofoten Links jeden Cent wert und hat auch alleine riesigen Spaß gemacht.

Weiterfahrt von den Vesterålen auf die Lofoten

Nach der Puffin-Safari in Bleik fahre ich noch am Nachmittag weiter in Richtung Lofoten. Die Küstenstraße bietet landschaftlich immer wieder so tolle Ausblicke, dass ich wieder am liebsten alle 50 m halten würde zum Foto machen.

In Gullesfordbotn leiste ich mir mal wieder einen Campingplatz. Er liegt direkt am Zipfel des Gullesfjord. Ein toller Blick aus dem Auto. Die Sauna habe ich für mich alleine. Himmlisch nach der kalten Bootstour!!

Nach dem Ausschlafen geht die Fahrt am nächsten Morgen weiter auf die Lofoten. Und immer, wenn ich denke, schöner kann die Landschaft nicht werden, komme ich nach einem Tunnel in den nächsten Fjord und werde eines Besseren belehrt. Es geht noch schöner.

Ja, Tanni, ich weiß, das sind schon wieder so viele Landschaftsbilder. Aber ich kann nicht anders. Ich bin so überwältigt. Rechts der Straße steile Berghänge, die direkt ins Meer runter abfallen immer wieder mit spektakulären Wasserfällen. Links der Straße das Meer oder der Fjord mit vielen winzigen Inseln und kleinen Fischerdörfern. Wie soll man da beim Fahren noch auf die Straße schauen???

Die Strecke direkt an der Küste entlang enthält weniger Fähren, als ich befürchtet hatte. Viele der Fjorde sind untertunnelt oder über Brücken verbunden. Und das Tolle ist, keine der Strecken oder Tunnel hat bisher Maut gekostet. Ich hatte mich extra bei der Mautgesellschaft registriert, so dass ich an Mautstationen direkt durchfahren kann. Das Kennzeichen wird automatisch gelesen und anfallende Maut direkt abgebucht. Keine Wartezeiten. Aber die Norweger kassieren für Tunnel nur solange Maut, bis die Baukosten wieder drin sind. Danach wird er mautfrei. Ein tolles Modell.

In Svolvær habe ich zunächst Halt gemacht. Dies ist eine er größeren Städte und zentraler Punkt der Lofoten. Ich finde ein Sportgeschäft und kaufe mir neue Trekkingschuhe, die alten haben endgültig ausgedient. Nach dem Einkaufen suche ich noch einen der vielen Touren-Anbieter auf. Hatte mir im Internet bereits einen rausgesucht, der Bootstouren in den Trollfjord anbietet. Ich kann für übermorgen eine Tour buchen.

Danach geht es noch weiter bis nach Gimsøysand. Hier liegt der 18-Loch Golfplatz „Lofoten Links“. Ich kann mir für morgen eine T-Time reservieren. Ein paar Fotos mache ich schon mal, als ich den Platz anschaue.

Das sieht nach einem echt wilden und rauen, richtigem Links-Course aus. Darauf freue ich mich, obwohl das Greenfee mit 95€ ganz schön happig ist. Aber der erste Eindruck lässt vermuten, dass dieser Platz es wert ist.

Die Fahrt der letzten Tage von den Vesterålen auf die Lofoten: