Von Oslo wieder nordwärts

Da mir der Süden von Norwegen nicht sonderlich gut gefiel und ich auch keine Lust auf eine Stadtbesichtigung von Oslo mit vielen Menschen und Autos hatte, bin ich wieder nordwärts gefahren nachdem Ihi heute morgen nach Hause geflogen ist.

Der Norden entspricht genau dem, was ich auf dieser Reise gesucht habe. Ganz viel Natur, Ruhe und Einsamkeit. Der Süden ist hier sehr viel dichter besiedelt als der Norden.

Meine Fahrt ging zunächst bis Lillehammer, das ich mir anschauen wollte. Ein hübsches Städtchen, auf dessen Markt ich mir eine ganze Tüte voll Pfifferlingen und jeweils einen Korb voll Heidelbeeren und Himbeeren gekauft habe. Ich freue mich dabei schon auf Abendessen. Aber die Himbeeren schaffen es nicht bis dahin, sie sind nach 15 Minuten bereits alle.

Das Olympia-Zentrum und die Sprungschanzen wollte ich mir dann noch anschauen. Habe aber angesichts der unglaublichen Anzahl von Bussen wieder kehrt gemacht.

Der E6 bin ich dann noch weiter nordwärts bis Ringebu gefolgt und dann nach rechts Richtung schwedischer Grenze abgebogen. Eine kleine Straße, die sich steil in die Berge hinauf zieht auf das Ringebufjellet. Oben angekommen eröffnet sich ein riesiges Hochplateau. Fantastische Blicke rundherum und eine absolut karge und raue Landschaft. Hier will ich für die Nacht bleiben.

Es ist leider etwas bewölkt, so dass man nicht ganz den Fernblick hat, den es bei klarem Wetter verspricht. Aber auch so kann man hunderte von Kilometern schauen, ohne jegliches Zeichen von Zivilisation.

Zum Abendessen gibt’s die frischen Pfifferlinge, gleich eine ganze Pfanne voll!!

Es gibt später eine tolle Atmosphäre als die Sonner untergeht. Allerdings pfeift hier oben (ich bin auf ca. 1.000 m Höhe) ein gewaltiger Wind übers Plateau und lässt die Temperaturen auf ca. 10° sinken. Unten war es heute richtig warm mit meist 25°C. Aber ich will es ja nicht anders ….

Da es mir hier oben in der rauen Einsamkeit so gut gefällt, bleibe ich für einen Ruhetag noch hier und lasse mir den ganzen Tag den Wind um die Ohren pfeifen. Ansonsten nutze ich den Tag, meinen Camper mal wieder auf Vordermann zu bringen und den Blog mit den vergangenenTagen upzudaten.

23.8. Fahrt nach Oslo

Der letzte gemeinsame Tag mit Ihi steht an. Für Ihi beginnt er mit einem ersten Blick aus ihrem Zelt auf den See, auf dem noch der Nebel steht.

In der Nacht hat es wieder geregnet, aber bereits beim Frühstück kommt schon die Sonne raus. Wir blinzeln beide in die Helligkeit, die wir gar nicht mehr gewöhnt sind.

Wir machen nach dem Frühstück noch einen Spaziergang rund um den See. Von der anderen Seite des Sees kann man unseren Übernachtungsplatz kaum sehen. Nur die Wagenfarbe verrät uns.

Die restliche Fahrt nach Oslo verläuft unspektakulär. Die Landschaft hier im Süden präsentiert keine Highlights. Wir entschließen uns deshalb, einen etwas südlicheren Bogen zu fahren, der durch Oslo führt. Wir wollen wenigstens beim Durchfahren ein klein wenig von der Stadt sehen.

Fataler Fehler!!! Außer 3 Tunnels, die die Innenstadt entlasten, einem Einkaufszentrum (Ihi wollte unbedingt noch die glutenfreien Kaneelsnurrer zum mit nachhause nehmen) und einer halben Stunde Stau (Freitag Nachmittag) haben wir von Oslo rein gar nichts gesehen. Immerhin haben wir hier Sonne und 25°C, so warm, wie die ganze Zeit noch nicht.

Nachdem wir das von Ihi gebuchte Hotel am Flughafen bezogen und in der Sauna ausgiebig geschwitzt haben, kochen wir unser Abendessen nochmal im Camper. Direkt auf dem Parkplatz vorm Hotel mit Blick auf die Landebahn des Flughafens bauen wir Tisch und Stühle auf. Und werden von nicht wenigen Vorbeifahrenden bestaunt. Ist uns aber völlig egal. Es gibt nochmal eine Lachspfanne mit Sahnesoße und ein Bier dazu (für mich ein Guinness, für Ihi ein glutenfreies!)

Das letzte gemeinsame Foto.

Ihi muss um kurz nach 4 Uhr aufstehen. Ihr Flieger geht bereits um 06:05 Uhr. Trotzdem lässt sie es sich nicht nehmen, den von ihr geplanten Beitrag für meinen Blog „Leben im Camper“ noch im Hotelzimmer bis in die Nacht hinein fertig zu schreiben, bevor sie dann ins Bett fällt.

Morgens um kurz vor 5 Uhr heißt es dann Abschied nehmen. Es war eine tolle Zeit gemeinsam mit Ihi. Ab jetzt muss ich mich wieder mit mir alleine begnügen. Schnüff! 🙁