Wismar
Von Fehmarn aus habe ich auf dem Weg nach Rostock zur Fähre zunächst einen Zwischenstop in Wismar eingelegt. Das war wirklich eine gute Idee. Die Hansestadt gehört nicht umsonst zum UNESCO-Welterbe. Bei wunderschönem Wetter habe ich die Altstadt erkundet und hätte am liebsten jedes Haus fotografiert. Alles wunderschön restauriert, wenn auch manche Häuser so krumm und schief sind, dass man sich fragt, ob hier die Schwerkraft bald siegt.
Aber auch romantische Kanäle durchziehen die Altstadt. Hier auf der Schweinsbrücke muss man unbedingt einem der vier Schweine den Bauch kraulen (die sind vom vielen Kraulen schon ganz blank poliert). Das soll Glück bringen. Mal abwarten ob’s hilft. Ich glaub auf jeden Fall mal ganz fest dran dann hilft’s auch!!
Den historischen alten Hafen mit den niedrigen alten Fischerkaten fand ich ebenfalls wild romantisch. In zahlreiche kleinen Fischrestaurants bekommt man hier Fangfrisches aus dem Meer. Auch ich hab’s mir schmecken lassen.
Rostock
Da ich die Fähre erst für den nächsten Tag ab Rostock nach Trelleborg gebucht habe, suche ich mir auf dem Weg nach Rostock noch einen Campingplatz am Meer. In Zierow finde ich einen tollen Platz, der direkt am Meer liegt.
Ich habe Glück, es ist fast nichts los hier und ich bekomme sogar einen Platz „in der ersten Reihe“. Direkt dahinter liegt der Strand. Leider ist es sehr kalt und sehr windig geworden, so dass ich mir heute den Strandspaziergang spare.
Statt dessen genieße ich die letzten Sonnenstrahlen und genehmige mir dick eingepackt auf dem Platz in der ersten Reihe ein Rostocker Schwarzbier.
Am nächsten Morgen war das schöne Wetter inzwischen in Regenwetter umgeschlagen. Beim Blick auf’s Meer konnte ich es jedoch kaum glauben. Erst dachte ich: „da sind aber viele Bojen heute“. Bei näherem Hinsehen, stellte sich heraus, dass es „menschliche Bojen“ waren, nämlich einheimische Fischer, die bis zur Hüfte im eiskalten Wasser standen zum Angeln. Brrrrr…
Rostock – Trelleborg
Die geplante Besichtigung von Rostock habe ich wegen Dauernieselregen gepaart mit heftigem Wind kurzfristig gestrichen. Ich bin direkt zum Fährhafen gefahren und habe mich auf einem Parkplatz dort in meinem WoMo eingemummelt. Ich musste eh ganz früh raus für den Check-in um 06:00 auf die Fähre.
Die Überfahrt nach Trelleborg in Schweden war ruhig und meine Befürchtungen wegen Seekrankheit waren ganz umsonst. Auf großen Dampfern wurde mir bisher oft schlecht, im Gegensatz zu kleinen Segelbooten, auf denen mir auch hoher Wellengang nichts ausmacht. Auf den großen Dampfern aber ist es früher wohl das Stampfen und Rotieren der Maschinen gewesen, das meinen Magen rebellieren ließ. Aber bei diesen modernen Schiffen merkt man nichts mehr. Man registriert keinerlei Bewegung und sieht nur beim Blick nach draußen, dass es bereits abgelegt hat.
Die Überfahrt war sehr kurzweilig. Ich hatte mir gleichen einen Platz an einem Fenstertisch gesucht und kurz darauf kam noch ein sehr sympathischer Herr in meinem Alter dazu. Er war ebenfalls alleine unterwegs nach Gotland/Schweden und wir haben 4 Stunden lang miteinander gequatscht über alle möglichen Themen, aber (natürlich) hauptsächlich übers Reisen.
Ankunft zur Mittagszeit in Trelleborg. Da die Anschlussfähre von Trelleborg nach Klaipeda/Litauen erst am nächsten Morgen um 05:00 ablegt (Check-in schon um 04:00!!!), muss ich schauen, wo ich noch die kurze Nacht verbringen kann. Gott-sei-dank hat der Fährhafen von Trelleborg keinen einzigen Parkplatz. Deshalb fahre ich aus der Stadt hinaus und finde dann draußen in der Pampa einen Parkplatz direkt am Strand. WOW.
Und wieder vermute ich bei den schwarzen Punkten einige Fischer draußen im Wasser, aber diesmal sind es Kormorane, die auf einen guten Fang spekulieren.
Ein sehr kurzer aber schöner Aufenthalt in Schweden. Aber ich komme ja wieder. Doch jetzt geht’s zunächst einmal morgen (gaaaaanz früh) ins Baltikum. Ankunft dort erst kurz vor Mitternacht.